Überblick über die Sprecher und ihre Vorträge für den Big Techday 7 am Freitag, den 23. Mai 2014

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Roboter, die fahren

Langstreckenfahren mit autonomen Autos

Dr. Eberhard Zeeb - Abteilungsleiter Fahrassistenz und Fahrwerkssysteme bei Mercedes Benz

Autonomes Fahren ist seit vielen Jahren und Jahrzehnten ein Traum, der Menschen neue individuelle Bewegungsfreiheiten und sogar komplett neue Mobilitätskonzepte ermöglichen würde. 125 Jahre nach der ersten automobilen Überlandfahrt durch Bertha Benz haben wir die historische Strecke von Mannheim nach Pforzheim autonom befahren. Welche technologischen Herausforderungen dabei zu bewältigen waren, welche technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen bis zu einer Einführung in Serienfahrzeuge noch zu bewältigen sind und welche autonomen Systeme wir schon bald auf unseren Straßen sehen werden, wird in diesem Vortrag beleuchtet.

Dr. Eberhard Zeeb hat Physik (Schwerpunkt Theoretische Festkörperphysik) studiert und mit einer Arbeit zu Halbleiterlaserdioden und optischen Verbindungstechniken promoviert. Seit 1995 arbeitet er bei der Daimler AG, zunächst an sicheren optischen Verbindungsnetzen und Datenbussen für Anwendungen in Verkehrsflugzeugen und Kraftfahrzeugen. Von 2002 bis 2005 war er Leiter der Abteilung Optoelektronische Systeme mit Arbeitsschwerpunkten in der optischen Sensorik, der optischen Verbindungstechnik und der Lichttechnologie. Anschließend wechselte er ans Daimler Fahrsimulationszentrum und war für den Betrieb, die Weiterentwicklung der Fahrsimulatoren und den Aufbau eines hochdynamischen Fahrsimulators verantwortlich. Seit 1.12.2012 leitet er die Abteilung Fahrautomatisierung in der Forschung und Vorentwicklung der Daimler AG und beschäftigt sich mit automatisierten und autonomen Fahrzeugen und Fahrzeugfunktionen.

Roboter, die fliegen

Das Bionic Learning Network von Festo ist eine Kooperation zwischen Festo und Universitäten, Instituten und Entwicklungsfirmen. Innerhalb dieser Initiative schafft die Natur neue Perspektiven und liefert neue Impulse für industrielle Applikationen und mögliche zukünftige Serienprodukte. Automatisierte Bewegungen können durch die natürlichen Prinzipien produktiver und energieeffizienter gemacht werden.

Elias Knubben, 1975 geboren, hat 1999 seine Ausbildung zum Metallbauer bei dem Stahlbildhauer Prof. Erich Hauser in Rottweil abgeschlossen und studierte bis 2004 an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Industrie Design. Seit 2005 arbeitet er als Designer in der Corporate Design Abteilung der Festo AG & Co.KG. Seit 2012 leitet er dort die Abteilung Corporate Bionic Projects. Zudem arbeitet er an seiner Dissertation bei Prof. Werner Sobek am Institut für Leichtbau Konstruieren und Entwerfen (ILEK) an der Universität in Stuttgart. Seine Haupttätigkeiten liegen im konzeptionellen Design und im Projektmanagement der Bionik Projekte bei Festo.

Kohlefaser und Lithium-Polymer-Akkus

Volocopter - der erste grüne Hubschrauber der Welt

Thomas Senkel - Mitgründer und Gesellschafter von e-volo

Der Volocopter von e-volo ist eine Luftfahrt-Revolution Made in Germany (e-volo). Sicherer, einfacher und sauberer als gewöhnliche Hubschrauber, ändert er die Art, sich fortzubewegen. Der Volocopter ist ein umweltfreundlicher und emissionsfreier Privathubschrauber mit Elektroantrieb. Im Unterschied zu jedem anderem Fluggerät ist die Handhabung des Volocopters kinderleicht. Neben der bestechend einfachen Bauweise ohne aufwändige Mechanik, ist die Redundanz der Antriebe ein weiterer wesentlicher Vorteil. Die automatische Lageregelung und die Richtungssteuerung (Fly-by-Joystick) erfolgt mit mehreren unabhängigen und sich gegenseitig überwachenden Bordcomputern, die jeden Elektromotor separat in seiner Drehzahl regeln. Damit spielt auch erstmalig in der privaten Fliegerei die Elektronik und Software eine entscheidende Rolle. Im Vortrag wird die Entwicklung von der Idee bis zum Volocopter VC200 dargestellt. Nach umfangreichen Belastungstests soll in 2014 eine vorläufige Verkehrszulassung erreicht und mit bemannten Erprobungsflügen begonnen werden. Im Rahmen der neu geschaffenen Klasse der ultraleichten Rotorflügler namens Volocopter wird eine Musterzulassung des VC200 für die zukünftig geplante Serienproduktion möglich gemacht werden. Die Volocopter von e-volo wird man somit schon bald in Deutschland mit einer Sportpilotenlizenz fliegen dürfen.

Thomas Senkel studierte Physik in Berlin und Oldenburg mit Schwerpunkt regenerative Energien. Er betreibt seit 1996 sein Forschungsbüro Senkel (www.forschungsbuero.de) und ist in verschiedenen Projekten zu Elektroantrieben bei ultraleichten Fahrzeugen und Fluggeräten tätig. Als Mitgründer und Gesellschafter der e-volo GmbH (e-volo) ist er maßgeblich an der Entwicklung des Volocopters beteiligt. Thomas Senkel ist seit langem passionierter Gleitschirmpilot und Inhaber einer UL-Lizenz.

Forschung

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit den grundlegenden Fragen in der theoretischen Informatik. Vor dem Aufkommen der modernen Computer war es David Hilbert (1928), der nach einem Algorithmus fragte, „um zu entscheiden, ob eine bestimmte Aussage beweisbar ist aus den Axiomen, die den Regeln der Logik folgen". Church und Turing bewiesen 1936, dass keiner existiert! Dies war der Beginn der Turing-Maschinen, die den Weg für echte Computer ebneten. Nach Jahrzehnten der mathematischen und physikalischen Fortschritte, sorgen wir uns heute nicht so sehr über unberechenbare Probleme, als vielmehr über die *schweren* für die Maschinen im Sinne der Zeit-Komplexität. Beispiele aus der Praxis sind kombinatorische Probleme (z.B. Zählen von Graphenpaaren) oder zahlentheoretische Probleme (z.B. Integer-Faktorisierung). Wir werden über die Geschichte von Berechnungen und einige Vermutungen über diese harten Probleme diskutieren, die die aktuelle Grenze unseres Verstehens markieren.

Nitin Saxena (33) ist Associate Professor in der Abteilung für Informatik und Engineering am Indian Institute of Technology Kanpur (seit April 2013). Er ist Absolvent des Instituts und war in der Vergangenheit bereits an mehreren Forschungseinrichtungen beschäftigt - Princeton University (2003-04), National University of Singapore (2004-05), CWI Amsterdam (2006-08), Hausdorff Center für Mathematik Bonn (2008-13). Sein Kerninteresse liegt in der algebraischen Komplexitätstheorie - die Algebra, Geometrie, Zahlentheorie und algebraische Kombinatorik beinhaltet. Er interessiert sich für die Verwendung / Erfindung von algebraischen Werkzeugen für sowohl die Suche nach Algorithmen als auch den Beweis unterer Schranken (wo keine effizienten Algorithmen existieren). Seine meist-zitierte Arbeit ist der erste deterministische Primzahltest in Polynomialzeit (mit Agrawal & Kayal im Jahr 2002).

 

Hin zu 2D: Graphen & andere vielseitige Materialien von morgen

(auf Englisch)

Dr. Jurgen Smet- Leiter der Solid State Nanophysics-Gruppe am Max Planck-Institut für Solid State Research

Während das Schauen von 3D- oder sogar 4D-Filmen in unserer Freizeit rapide an Popularität gewinnt, sind Forscher seit neuestem begeistert dabei, in die vor kurzem entdeckte zweidimensionalen Welt einzutauchen, wo sie extrem dünne Kristalle, die nur aus einer einzigen Schicht von Atomen bestehen, erforschen können. Der ursprüngliche Protagonist in dieser 2-dimensionalen Welt war Graphen. Es besteht ausschließlich aus Kohlenstoffatomen, die in einem hexagonalen Wabenmuster angeordnet sind. Die Eigenschaften von Graphen zu beschreiben erfordert den Einsatz von Superlativen. Es schlägt Kupfer, wenn es um die elektrische Leitfähigkeit geht und lässt Eisen weit zurück, was die mechanische Festigkeit betrifft. Diese 2D-Welt ist schnelllebig und zu Graphen kamen andere zweidimensionale Kristalle mit unterschiedlichen Eigenschaften dazu. Mittlerweile gibt es einen in der Nähe des Herzen eines jeden Physikers. Wir lernen, wie man diese 2D-Kristallen handhaben und wie man sie mit hoher Präzision an einer beliebigen Stelle platzieren kann. Diese Fähigkeiten sind die Voraussetzungen, um Hybrid-Stapel von diesen Kristallen anzufertigen, um Materialien mit neuartigen Funktionalitäten zu erschaffen. Derzeit ähneln diese Aktivitäten noch Lego-Spielen für erwachsene Forscher, jedoch legen Szenarien nahe, dass all dies für Ingenieure zu einer mächtigen Plattform für Materialdesign werden wird. Dieser Vortrag wird ein Vorgeschmack dieser 2D-Welt sein, die - wie viele glauben – eine rosige Zukunft hat.

Jurgen Smet studierte bis 1990 Electrical Engineering an der Katholieke Universiteit Leuven in Belgien und promovierte anschließend in Electrical Engineering and Computer Science am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge, USA. 1999 habilitierte er zum Dr. rer. nat. habil in Physik an der Universität Regensburg. Seit 1994 ist er zudem am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung tätig, derzeit als Leiter der Forschergruppe Festkörper-Nanophysik. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Gerhard Hess Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), mit dem Walter Schottky Preis der Deutschen Physikalischen Gesselschaft (DPG) sowie mit dem NanoFutur Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Benchmarking des D-Wave 2 Quantencomputers

(auf Englisch)

Damian Steiger - ETH Zurich

In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Komponenten in einer integrierten Schaltung exponentiell gewachsen, genau wie vorhergesagt durch das Mooresche Gesetz. Jedoch gibt es immer noch interessante Probleme, welche nicht in adäquater Zeit mit einem klassischen Computer gelöst werden können. Deshalb wurde vorgeschlagen, Computer zu bauen, die Quanteneffekte ausnutzen. Man vermutet, dass durch Quanteneffekte einige jener schwierigen Probleme exponentiell schneller gelöst werden könnten als mit klassischen Computern. In den letzten Jahren hat es riesige Fortschritte beim Bau von quantenmechanischen Geräten gegeben. Leider ist der Bau eines universellen Quantencomputers mit nicht-trivialer Größe noch nicht möglich, doch es existieren bereits einige andere experimentelle und kommerzielle Geräte, welche quantenmechanische Effekte ausnutzen: quantenmechanische Zufallszahlengeneratoren, quantenmechanische Verschlüsselungssysteme und Quantum Annealers. Seit kurzem verkauft die kanadische Firma D-Wave Systems eine spezielle Maschine zum Lösen von diskreten Optimierungsproblemen. Diese Maschine basiert auf der Idee des Quantum Annealings. In meinem Vortrag werde ich ein Einführung zu klassichem Annealing und zu quantenmechanischem Annealing geben. Danach werde ich die Benchmark Resultate der D-Wave Maschine vorstellen.

Damian Steiger arbeitet in der computergestützten Physik Gruppe von Prof. Dr. Matthias Troyer an der ETH Zürich. 2012 erhielt er seinen BSc in Physik von der ETH Zürich und ein Imperial College International Diploma in Physics für sein Austauschjahr in London. Seinen MSc in Physik schloss er an der ETH mit einer Masterarbeit über Extreme Value Analysis of Simulated Annealing and Simulated Quantum Annealing in der Gruppe von Prof. Troyer ab. Er interessiert sich für Quantencomputer und computergestützte Quantenmechanik und arbeitet momentan an Projekten in Zusammenhang mit D-Wave. 2009 erhielt er einen Sonderpreis des EIROforums am European Union Contest for Young Scientists und einen Sonderpreis der Metrohm Stiftung am Nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht.

Forschung und Open Source

Blitzortung.org - ein gemeinschaftsbasiertes Netzwerk zur Ortung von Gewitterblitzen

Prof. Dr. Egon Wanke - Institut für Informatik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Tobias Volgnandt, leitender Entwickler bei LUCOM GmbH

Blitz und Donner lösen bei vielen Menschen Angst und Schrecken aus. Bei technisch interessierten Wetter-Freaks wecken sie jedoch oft den Forschergeist. Jeder Gewitterblitz sendet einen elektromagnetischen Impuls. Um die Einschlagsorte der Blitze zu ermitteln, entwickelten wir hochpräzise Detektoren, die den Zeitpunkt eines Blitzimpulses mikrosekundengenau messen können. Die Blitzortung.org-Gemeinschaft besteht aus Privatleuten, die an ihrem Haus oder in ihrem Garten eine eigene selbst gebaute Station zur Ortung von Blitzen installiert haben. Sie wohnen in Europa, den USA, Ozeanien und bald auch in Südamerika. Die Stationen senden ihre Daten über das Internet zu einem zentralen Server, der zu Spitzenzeiten Millionen von Signale pro Stunde empfangen und verarbeiten muss. Wir erläutern in diesem Vortrag, wie das Projekt "Blitzortung.org" funktioniert und warum es die vielen Teilnehmern so langanhaltend fasziniert.

Univ.-Prof. Dr. Egon Wanke ist seit 1995 Professor für Algorithmen und Datenstrukturen am Institut für Informatik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich in den letzten Jahren auf die Entwicklung von Algorithmen für Ad-hoc- und Sensornetzwerke. Nach dem Studium der Informatik/Elektrotechnik promovierte er 1989 an der Universität Paderborn im Bereich der Theoretischen Informatik und habilitierte sich 1995 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er ist Gründer des 2003 initiierten Projekts Blitzortung.org.
Tobias Volgnandt ist leitender Entwickler bei der LUCOM GmbH am Stammsitz in Zirndorf. Seit März 2011 nimmt er am Netzwerk von Blitzortung.org teil, wo er momentan für die Firmwareentwicklung der Empfangsstationen verantwortlich ist. Er betreibt die Seite LightningMaps.org, welche auf seiner Open-Source PHP-Anwendung zur Visualisierung von Blitzdaten basiert.

Moderne Produktion

G-Code: Der CNC-Assembler im 21. Jahrhundert

Dr. Benjamin Jurke - Teamleiter Vorausentwicklung, DMG Mori Seiki

Die Programmierung von CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen, dem Rückgrat der industriellen Herstellung komplexer Bauteile, findet nach wie vor auf Basis einer 50er-Jahre Programmiersprache statt. Zahlreiche Sprach-Dialekte, herstellerspezifische Eigenarten, Zwischensprachen wie APT-Code, Postprozessoren, etc. haben eine verworrene Vielfalt an industrieller Software geschaffen, um von der Idee - dem 3D-CAD-Modell - per CAD/CAM-Prozess zur Programmerzeugung letztlich zum fertigen Werkstück zu gelangen. Die zunehmende Komplexität moderner Bauteile stellt dabei immer tiefgreifendere Herausforderungen an diese filigrane Prozesskette zur Erzeugung des G-Codes. Dabei lassen sich die Konzepte des "Assemblers der Produktion" direkt mit der klassischen Software-Entwicklung in Relation setzen, und werfen interessante Fragestellungen im Kontext automatischer Programm-Erstellung auf, insbesondere im Hinblick auf eine herannahende Ära additiver Produktionsmethoden per 3D-Drucker. Aus dieser Perspektive tastet sich der Vortrag nach einer allgemeinen Einführung in die G-Code Programmiersprache und einem Überblick typischer Prozessabläufe an die Frage heran, welchen Herausforderungen sich die CNC-gesteuerte Produktion von morgen bereits heute zu stellen hat.

Benjamin Jurke (30) leitet ein Vorausentwicklungs-Team bei DMG Mori Seiki, dem weltgrößten Hersteller spanender Werkzeugmaschinen. Zu seinen Projekten gehört die Entwicklung eines simulationsgesteuerten Fertigungsplanungssystems, automatisierten Einrichtungsverfahren und der Koordination weiterer Innovationsprojekte. Er hat Mathematik und Physik an der Universität Bielefeld studiert und in Mathematischer Physik zum Thema Quantengravitation und Stringtheorie am Max-Planck-Institut für Physik in München promoviert. Nach weiteren anderthalb Jahren als PostDoc in Boston zog es ihn in den industriellen Mittelstand seiner Heimatregion. 

Enterprise-Technologie

Aufbauend auf dem Erfolg von Reactive Extensions - zuerst in Rx.NET und jetzt in RxJava – bringen wir Observers und Observables auf das nächste Level: indem wir die Fähigkeit hinzufügen, Gegendruck zwischen asynchronen Ausführungsstufen zu handhaben, ermöglichen wir die Verteilung der Stream-Verarbeitung auf ein Cluster aus potentiell tausenden von Knoten. Das Projekt definiert die gemeinsamen Schnittstellen für interoperable Implementierungen auf der JVM und ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Twitter, Netflix, Pivotal, RedHat und Typesafe. In diesem Vortrag stelle ich die Grundprinzipien hinter diesem Design dar und zeige Beispiele anhand der aktorenbasierten Implementierung in Akka.

Roland Kuhn leitet das Akka-Projekt bei Typesafe, ist Co-Autor des Reactive Manifesto, Co-Trainer des Coursera-Kurses "Principles of Reactive Programming" und ein leidenschaftlicher Open Source-Hacker. Er hat zudem in Teilchenphysik promoviert und bereits mehrere Jahre in der Raumfahrtindustrie gearbeitet. 

Zero Downtime Architecture

Alexander Penev - Geschäftsführer bei ByteSource Vienna

Fast alle großen Unternehmen mit Online-Geschäft versuchen, ihre Anwendungen so zu designen, dass Sie immer online sind. Aber ist das auch der Fall, wenn wir ein Datenbank-Cluster upgraden? Wenn wir das ganze Rechenzentrum umziehen? Basierend auf einem Kundenprojekt versuchen wir gängige Architekturprinzipien vorzustellen, die es ermöglichen, all dies ohne jegliche Service-Unterbrechung und - noch wichtiger - ohne jeglichen Stress durchzuführen.

Alexander Penev hat Informatik an der Technischen Universität in Wien studiert. Er ist der Gründer von ByteSource Technology Consulting GmbH (ein in Wien ansässiges Beratungsunternehmen). Er beschäftigt sich seit ca. 20 Jahren mit Softwareentwicklung im Enterprise-Umfeld. Er hat eine Menge Spaß daran, hochverfügbare und skalierbare Systeme zu designen und zu bauen. 

Docker für Entwickler

Eric Weikl - Principal Consultant, TNG

Software besteht heute mehr denn je aus verteilten, miteinander kommunizierenden Systemen, sei es SOA, Hadoop Cluster oder via REST integrierte Software-Stacks. Solche Architekturen erschweren allerdings für Entwickler das Testen ihrer Software: lokale oder Continuous Integration Umgebungen für Integrations- und Akzeptanztests lassen sich nicht ohne Weiteres aufsetzen. Docker ist eine auf Linux-Containern (LXC) basierende Virtualisierungslösung, die es erlaubt, vorbereitete Container komplett mit Betriebsystem und installierter Software schnell zu starten - ohne den Overhead "echter" Virtualisierung. Damit lassen sich ganze Umgebungen binnen Sekunden auf einem einzelnen Rechner starten und miteinander verbinden. Der Vortrag zeigt, wie Docker Entwicklern das Leben erleichtern und der erste Schritt in Richtung Continuous Deployment sein kann.

Eric Weikl hat an der Fachhochschule München Informatik studiert. Bei TNG ist er als Principal Consultant tätig und seine Schwerpunkte liegen neben der Softwareentwicklung auch im Bereich Architektur, Design und Testing.

Complex Event Processing

Dr. Jürgen Krämer - Vice President Product Strategy & Product Management, Software AG

Trends in Social Media, Ortserfassung, tragbaren Geräten und industriellem Internet bringen die Notwendigkeit für den effizienten Umgang mit Big Data in Bewegung. Complex Event Processing (CEP) ist eine innovative Technologie, um Datenströme mit hohem Volumen und geringer Latenzzeit on-the-fly zu analysieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen ist es nicht erforderlich, die Daten vor der Analyse zu speichern. CEP bietet kontinuierliche Streaming-Auswertungen, um Muster zu erkennen und daraus sinnvolle Business-Events aus verschiedenen Ereignisströme oder anderen Ereignisquellen wie Datenbanken oder In-Memory- Caches in Echtzeit abzuleiten, um daraus Situationsbewusstsein gewinnen und Sofortmaßnahmen auslösen zu können. Dies ermöglicht es Unternehmen, Geschäftstätigkeiten über mehrere Datenströme in Echtzeit zu korrelieren und zu analysieren und die nächste beste Aktion in die Wege zu leiten, um die Geschäftsergebnisse zu verbessern. Dieser Vortrag wird eine Einführung in CEP bieten, Beispiele für die Entwicklung von Stream Processing-Anwendungen mit der Apama CEP-Plattform geben und die größere Streaming-Analytics-Lösung der Software AG mit Hilfe von Beispielen aus realen Anwendungsfällen darstellen.

Dr. Jürgen Krämer ist Vice President Product Strategy & Product Management bei der Software AG. Er ist für die Streaming-Analytics-Produkte und ihre Rolle in der Big-Data-Management-Plattform verantwortlich. Er hat einen umfassenden technologischen Hintergrund und praktische Erfahrung im Datenmanagement und in der Analyse. Er veröffentlichte verschiedene Artikel in diesem Bereich, ist ein Sprecher auf internationalen Konferenzen und strategischer Berater in Business-Workshops. Dr. Jürgen Krämer war einer der Gründer und Geschäftsführer der RTM, einem preisgekrönten Spin-Off aus der Universität, das auf Complex Event Processing fokussiert und seit 2010 hundertprozentige Tochtergesellschaft der Software AG ist. Er hat einen Doktortitel mit Auszeichnung in Informatik von der Universität Marburg und erhielt ein Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und eine weiterführende Ausbildung an der European Business School.

Die Open Monitoring Distribution, speziell das Check_MK-Nagios-Plugin

Jörg Meltzer - Senior Consultant, TNG

Nagios, die meistgenutzte Monitoring Lösung, steht im Konkurrenzkampf mit APM Tools und anderen kommerziellen und OSS Monitoring Werkzeugen. Doch Totgesagte leben länger, mit der Open Monitoring Distribution und dem Check_MK Plugin wird Nagios endlich für Normalsterbliche bedienbar. Der Monitoring Server und dessen Plugins lassen sich dank OMD nun mit wenigen Handgriffen installieren. Auch die zu überwachenden Hosts sind mit der automatischen Diensterkennung und der Web-Konfigurationsoberfläche WATO durch das Check_MK Nagios Plugin drastisch einfacher einzurichten.

Jörg Meltzer ist Senior Consultant bei TNG, er studierte Informatik an der Freien Universität Berlin. Sein Hauptinteresse gilt der Automatisierung und Vereinfachung von Arbeitsabläufen in der IT, sowohl in der Entwicklung als auch im Betrieb.

Enterprise Crypto

5.000 Mbit/s Tor Exit Nodes, 2.000 Tor Bridges

(auf Englisch)

Moritz Bartl - Torservers.net

Tor ist freie Software und ein offenes Netzwerk, das Ihnen dabei hilft, Traffic-Analysen abzuwehren, eine Form der Überwachung von Netzwerken, die persönliche Freiheit und Privatsphäre, vertrauliche Geschäftsaktivitäten und -beziehungen sowie Staatssicherheit bedroht. Tor schützt Sie, indem Ihre Kommunikation über ein verteiltes Netzwerk von Relais, das von Freiwilligen rund um die Welt betrieben wird, gebounced wird: es verhindert so, dass jemand gerade Ihre Internet-Verbindung beobachtet, indem er lernt, welche Seiten Sie besuchen, und es verhindert, dass die Seiten, die Sie besuchen, Ihren physikalischen Standort erlernen. Torservers.net betreibt viele dieser Tor-Relais. Es begann als eine deutsche Non-Profit Organisation im Jahr 2010, und hat in den vergangenen Jahren viele ähnliche Organisationen hervorgebracht. Torservers.net besteht jetzt aus 13 Partnerorganisationen in 10 Länder, von denen viele ausschließlich dazu geschaffen wurden, um Tor-Relais auf einer freiwilligen Basis zu betreiben. Wir arbeiten mit Menschenrechtsorganisationen wie dem Institut für War & Peace Reporting und Reporter ohne Grenzen zusammen, lehren über Tor & Online-Sicherheit und verbinden die Benutzer und Journalisten mit Profis.

Dies ist die Geschichte von Torservers.net, präsentiert von seinem Gründer Moritz Bartl. Moritz Bartl (32) studierte Informatik an der TU Dresden und verbringt seine Zeit damit, über ethische Anwendungen der Informatik nachzudenken.

Innovation

Democratizing Supercomputers: How Everybody Can Wield Infinite Compute Power

(auf Englisch)

Constantin Gonzalez - Solutions Architect bei Amazon Web Services

Constantin Gonzalez arbeitet als Solutions Architect bei Amazon Web Services Deutschland GmbH in München. Seit mehr als 20 Jahren hat er sich mit verschiedenen Technologien wie CPU- und Systemarchitektur, Betriebssysteme, High Performance Computing, Web-Technologien und Cloud Computing befasst. Bei Amazonhilft er Kunden ihre Infrastruktur in der Cloud zu programmieren, um effizienter und innovativer zu werden. In seiner Freizeit bloggt er über die Programmierung der eigenen Biochemie, um schlank und fit zu bleiben. Constantin ist verheiratet und hat zwei Töchter, die sich einen Dreck um die Programmierung scheren. Noch.

Fix This

IT-Sanierung: Der neue Stil

Christoph Stock - Managing Partner, TNG

Warum werden manche funktionierende Software-Systeme mit der Zeit zu einem IT Sanierungsfall? Hätte man das kommen sehen, vielleicht sogar verhindern können? Was kann man tun, wenn eine Software zum Sanierungsfall geworden ist? Warum sollten Sie auf moderne Ansätze wie Kanban / Scrum und Virtualisierung setzen? Wenn Sie diese Fragen interessieren, dann sind Sie in diesem Praxis-Vortrag genau richtig.

Christoph Stock ist einer der Gründer und Manager von TNG. Er studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

CIO's Corner

IT als Katalysator für Agilität und Flexibilität in einem dynamischen und globalen Umfeld

Dr. Eckart Pech - CIO Telefónica Germany

Dr. Eckart Pech ist Chief Information Officer bei der Telefónica Germany AG. Gleichzeitig ist Pech Mitglied des Aufsichtsrates des globalen Shared Services Unternehmens Telefonica Global Technology S.A. Seine Karriere begann Eckart Pech als Unternehmensberater bei der zum Daimler Konzern gehörenden Technologieberatung Diebold mit Sitz in Eschborn und zeichnete sich als Partner für die Bereiche Mobile und Online verantwortlich. Anschließend war Eckart Pech in den USA als CEO der zum Telekomkonzern gehörenden Beratungstochter Detecon, Inc. tätig. Eckart Pech hat Betriebswirtschaft und Chinesisch an den Universitäten Bayreuth und der Shanghai International Studies University studiert. Seine Promotion schloss er an der Universität der Bundeswehr München ab. Eckart Pech wurde 1969 in Flensburg geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Startups

Risikokapital nach Whatsapp

Dr. Christian Reitberger - General Partner bei Wellington Partners

Wir untersuchen, wie die jüngste Folge von Giga-Akquisitionen und Mega-Finanzierungsrunden für private Unternehmen in der Technologiebranche die globale Landschaft an Gründungen von Technologie-Unternehmen und das ganze Ökosystem des Venture Capitals beeinflusst. Ist die M&A Maschinerie von Google, Facebook, Amazon und Apple „eine gute Sache“ – und wenn ja, für wen? Wo ist Europa in diesem Spiel? Oder sogar - Deutschland? Ist der Aufbau von Hardware-Unternehmen noch möglich – oder hat Software bereits „die Welt verschluckt“? Wir werden eine Reihe an aufregenden Fragen untersuchen, es aber vermutlich nicht schaffen, viele schlüssige Antworten zu liefern.

Christian Reitberger ist seit 2009 Partner bei Wellington Partners und ein aktives Mitglied der Business Angels. Christian ist ein versierter Technologe mit einer Leidenschaft für die Transformation von bahnbrechenden Innovationen in reale Unternehmen, die das Potenzial haben, den Zustand unserer Welt zu verbessern. Er hat Investitionen in den Bereichen Ressourceneffizienz, Halbleiter, Software und Internet begleitet. Christian verbrachte neun Jahre bei Apax Partners, wo er Partner im Team Technologie & Telekommunikation war, und fünf Jahre bei McKinsey, wo er mit Kunden in der Elektronik-, digitale Medien-, Telekommunikations- und Medizintechnikindustrie arbeitete. Er promovierte in Physik an der Universität Wien mit der Auszeichnung sub auspiciis praesidentis. Er forschte am CERN und kam mit einer Reihe von Forschungs- und Entwicklungs-Laboren von Unternehmen in Berührung. Seine aktuellen wissenschaftlichen (und philanthropischen) Interessen umfassen Quantengrundlagen sowie kognitive autonome Robotik und KI.

Agile Methoden

Mit dem Flugzeugträger auf Achterbahnfahrt: Ein agiles Großprojekt

Dr. Sebastian Stamminger - Principal Consultant, TNG

Aus dem Auftrag "Vier Tage Scrum-Coaching für das erste Team" wurden drei Jahre in verschiedenen Rollen - Scrum Master, PO, Lead PO. Ein Projekt dieser Größenordnung (über 300 Personen) stellt einen vor besondere Herausforderungen; dieser Vortrag wird vor allem auf die Herausforderungen in einem auf über 50 Personen wachsenden Feature-Team innerhalb des Gesamtprojekts eingehen.

Sebastian Stamminger hat Mathematik an der LMU München studiert und im Anschluss an der Jacobs Universität Bremen promoviert. Er ist Principal Consultant bei TNG. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Consulting, Analyse sowie Projektleitung für agile IT.

Software ist heutzutage überall, und unzählige Software-Produkte und -Projekte sterben einen langsamen Tod ohne jemals irgendwelche Auswirkungen gehabt zu haben. Die heutigen Planungs- und Fahrplan-Techniken erwarten, dass die Welt still steht, während wir liefern, und stellen Produkte und Projekte von Anfang an auf Fehlschläge ein. Selbst wenn sie gute strategische Pläne haben, scheitern viele Unternehmen daran, diese zu kommunizieren und alle an der Auslieferung Beteiligten einzubeziehen. Das Ergebnis ist eine enorme Menge an Zeit und Geld, die durch falsche Annahmen, Mangel an Konzentration, schlechte Kommunikation von Zielen, fehlendes Verständnis und Fehlausrichtung allgemeiner Ziele verschwendet wird. Es muss einen besseren Weg geben! Gojko präsentiert eine mögliche Lösung, Impact Mapping, eine innovative Methode der strategischen Planung, die Ihnen helfen kann, eine Auswirkung mit Ihrer Software zu erzielen.

Gojko Adzic ist strategischer Berate rim Softwareentwicklungs-Umfeld, der mit ambitionierten Teams daran arbeitet, die Qualität ihrer Software-Produkte und –Projekte zu verbessern. Er ist spezialisiert auf agile und schlanke Qualitätsverbesserung, insbesondere agiles Testen, Spezifikation durch Beispiel und verhaltensgetriebene Entwicklung. Gojkos Buch Specification by Example wurde mit dem zweiten Platz unter den Top 100 agilen Büchern im Jahr 2012 ausgezeichnet und gewann den Jolt Award für das beste Buch in 2012. In 2011 wurde er von Gleichgesinnten zum einflussreichsten Profi für agiles Testen gewählt und sein Blog gewann den Agile Award der UK für die beste Online-Publikation in 2010. Gojko ist der Autor von Impact Mapping, Specification by Example, Bridging the Communication Gap, Test Driven .NET Development with FitNesse und 50 Quick Ideas to Improve your User Stories. Im Laufe der letzten 13 Jahre war er als Entwickler, Architekt, technischer Direktor und Berater für Projekte tätig, bei denen Finanz- und Energiehandelsplattformen, mobile Ortungs- und E-Commerce-Anwendungen, Online-Spiele und komplexe Konfigurationsmanagement-Systeme entstanden sind.

Agile Softwareentwicklung: Das soll sich wirklich lohnen?!?

Eike Reinel - Partner, TNG

Selbstorganisierende agile Teams haben Spass bei der Arbeit, spielen regelmässig zusammen Karten, Entwickler sitzen zu zweit an einem Computer und es wird viel Testcode geschrieben, der zur Lösung des eigentlichen Problems gar nicht benötigt wird und das soll besser sein als die über Jahrzehnte bewährten klassischen Softwareentwicklungsmethoden?!? Oft schlägt Verfechtern der agilen Methoden deswegen entsprechende Skepsis oder gar Ablehnung entgegen. Der Vortrag geht auf häufige Kritikpunkte ein und gibt basierend auf Ergebnissen von Studien, Erfahrungsberichten sowie eigenen Erfahrungen Argumente an die Hand, warum sich agile Methoden für den Geldgeber tatsächlich unter dem Strich doch „lohnen“.

Eike Reinel ist einer der Gründungspartner von TNG. Neben den Tätigkeiten im eigenen Unternehmen berät er seit mehreren Jahren Kunden als Coach für Scrum, Kanban und Agile Methoden. Er hat Technische Informatik an der Fachhochschule München studiert.

Eine empirisch validierte Strategie für die adaptive agile Migration von komplexen Systemen

Michael Pisula - Software Consultant, TNG

Die Migration komplexer Systeme ist oft teuer, langwierig und birgt große Risiken. Das liegt häufig daran, dass ein System nicht einzeln migriert werden kann, weil starke Abhängigkeiten bestehen. Nicht selten führt dies dazu, dass die Migration als nicht durchführbar angesehen wird. Wir haben für unsere Kunden ein Verfahren entwickelt, um die Migration zu entkoppeln. Statt die Migration in einem Big Bang durchzuführen, werden die Systeme zuerst entkoppelt, um dann Schritt für Schritt migriert zu werden. Somit kann man die Risiken erheblich senken und die Komplexität verringern. Durch die Entkopplung der Migration wird es möglich, agil auf Verzögerungen im Projektplan und Änderungen der Anforderungen einzugehen. In dem Vortrag erläutern wir das Verfahren und stellen Erfahrungen aus der Praxis vor.

Michael Pisula ist Software Consultant bei TNG. Er hat in Passau Informatik studiert und ist seit 2008 in der Softwareentwicklung tätig. Sein Hauptfokus liegt im Design und in der Implementierung verteilter und paralleler Systeme.

Die Organisation eines Softwareentwicklungs-Projektkurses mit verschiedenen Kunden, die natürlich echte Kunden aus der Industrie sein sollen, ist eine Herausforderung für die Ausbilder. Traditionell bevorzugen viele Lehrer lieber Projekte mit einfachen Problemstellungen und freundliche Kunden, die aus dem Nachbarbüro rekrutiert werden, um den Aufwand beim Unterrichten des Kurses zu minimieren. Allerdings motivieren Spielprojekte die Studenten nicht: ihre Lernerfahrung ist im Allgemeinen gering und sie werden schnell gelangweilt, wenn kreative Aspekte nicht enthalten sind. Um die kreativen Aspekte der Softwareentwicklung anzusprechen, arbeiten wir mit informeller Modellierung, Film-Trailern und ausführbaren Prototypen. Um sicherzustellen, dass mehrere Verbesserungen der Systeme an den Kunden geliefert werden, verwenden wir agile Methoden und kontinuierliche Lieferung. Agile Methoden sind in der Industrie bereits zum Mainstream geworden, aber viele Dozenten kämpfen immer noch damit, diese in ihren Lehrplan zu integrieren. In diesem Vortrag stelle ich die Management-Probleme für ein einsemestriges Softwareentwicklungsprojekt mit echten Kunden vor. Ich diskutiere einige der wichtigsten Konzepte, die den Kurs erfolgreich und spannend für Studenten, Dozenten und die beteiligten Industriepartner machen, anhand von Beispielen aus mehr als 50 Projekten mit 30 verschiedenen Partnern aus der Industrie.

Bernd Brügge ist Universitätsprofessor für Informatik an der Technischen Universität München (TU München) mit einem Lehrstuhl für Angewandte Softwaretechnik. Darüber hinaus ist er ein außerordentlicher Professor an der School of Computer Science der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Er erhielt einen M.S. und einen Doktortitel in Computer Science von der Carnegie Mellon University in 1982 und 1985. Er erhielt 1995 den Herbert A Simon-Preis für Exzellenz in der Lehre in Informatik an der Carnegie Mellon University. Er ist Co-Autor des erfolgreichen Lehrbuchs "Objektorientierte Softwaretechnik: mit UML, Patterns und Java", das in mehrere Sprachen übersetzt worden ist. Seine Forschungsinteressen umfassen Software-Engineering, Usability Engineering, agile Methoden, Requirements Engineering, Software-Architekturen, die Entwicklung von Smartphone-Anwendungen und Ausbildung in Software Engineering. Er hat eine Lehrmethode entwickelt, nach der 60 und mehr Studenten innerhalb eines einzigen Semesters große Anwendungen erstellen und an reale Kunden liefern können.

Hardware Hacking

Discover a New World at Home

Jacob Fahrenkrug - CTO, yetu AG

Wir entwickeln eine offene Smart Home Plattform

  • die das offene Internet, intelligente Geräte und neue clevere Dienstleistungen verbindet
  • diese über alle Bildschirme, unabhängig von Betriebssystemen, verfügbar macht
  • mit nur einem einzigen Stück Hardware
  • Open Source, offene API, sehr sicher
  • um der Hausgemeinschaft zu helfen, eine neue Welt zu Hause zu entdecken

Um dies zu ermöglichen, haben wir einen Referenz-Stack für ein Smart-Home-Gateway definiert, der auf Eclipse Smart Home basiert und in dem alle intelligenten Geräte und Ausrüstungen durch Bindungen und Treiber verbunden werden können, und so eine Cloud-Infrastruktur aufgebaut, um Web-Entwickler, die HTML5-basierte Anwendungen im Smart Home entwickeln, zu vernetzen und ein adaptives Frontend für den Endnutzer zu schaffen. Wir werden in diesem Vortrag eine Live-Demo des Systems zeigen, wie es Ende-zu-Ende arbeitet. 

Programmiersprachen

Die Programmiersprache Lua

Dr. Christian Storm - Software Consultant, TNG

Die Programmiersprache Lua existiert bereits seit über 20 Jahren. An der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro im Jahr 1993 ursprünglich als Datenbeschreibungs- und Konfigurationssprache entwickelt, wird Lua inzwischen für viele Zwecke in ebenso vielen Anwendungsszenarien eingesetzt. Zum Beispiel hat Lua als Skriptsprache einige Verbreitung in der Videospielindustrie gefunden, da sie plattformübergreifend, leicht einzubetten und schnell in der Ausführung ist, dabei aber nur eine flache Lernkurve aufweist. Lua kann als konstruiert leichtgewichtige und flexible Multi-Paradigmen-Programmiersprache mit erweiterbarer Semantik beschrieben werden. Ein Beispiel dafür ist das absichtliche Fehlen eines sprach-inhärenten Standard-Objekt-Modells. Stattdessen werden Mechanismen bereitgestellt, mittels derer die meisten der traditionellen objektorientierten Programmierkonzepte und -stile - wie sie in anderen Sprachen zu finden sind - implementiert werden können. In gleicher Weise stellt Lua eine Reihe fortgeschrittener Konzepte zur Verfügung, wie z.B. First-Class-Funktionen zur Nutzung von Techniken der funktionalen Programmierung, Garbage Collection, Closures, Ersetzung von endständigen Funktionsaufrufen durch Sprünge (Proper Tail Calls), implizite Typumwandlung (Coercion), kooperatives Multitasking mittels Koroutinen und dynamisches Laden von Modulen. Das spezifische Verhältnis von Ausdrucksmächtigkeit und Größe macht Lua zu einer interessanten Sprache. Dieser Vortrag gibt eine Einführung in die Programmiersprache Lua unter Betonung einiger ihrer besonderen Eigenschaften.

Dr. Christian Storm ist Software Consultant bei TNG. Er studierte Informatik an der Universität Oldenburg und wurde dort 2011 promoviert. Sein Hauptinteresse gilt neben Betriebssystemen, Programmiersprachen und Software Engineering der Fehlertoleranz in verteilten Systemen.

Cache-transzendente Algorithmen ermöglichen durch Optimierung für einen Cache mit unbekannten Parametern gleichzeitig optimale Performance auf allen Cache-Ebenen eines Systems. Wie können wir daraus neue funktionale Datenstrukturen ableiten? Wir machen dazu einen Exkurs in die Ableitung von Datenstrukturen aus Zahlensystemen, um eine Dynamisierungstechnik aus den frühen 80ern an die funktionale Programmierung anzupassen. Daraus entwickeln wir eine Idee für sichere, idempotente Effekte mit dem Ziel sowohl konkreter als auch asymptotischer Performance-Steigerung.

Edward verbrachte sein halbes Leben damit, wiederverwendbaren Code in imperativen Sprachen zu schreiben, bevor er erkannte, dass er Sandburgen baute. Auf der Suche nach besseren Baustoffen wechselte er 2006 zu Haskell. Zur Zeit leitet er das »Haskell core libraries committee«, arbeitet zusammen mit hunderten von Entwicklern an über 150 Projekten auf Github und baut Tools für Händler und Entwickler von Finanzmodellen mit der rein funktionalen Sprache Ermine bei S&P Capital IQ. Er ist besessen von der Suche nach besseren Werkzeugen, damit er in sieben Jahren nicht immer noch bei der Lösung derselben Probleme mit denselben Tools festhängt wie sieben Jahre zuvor.

Java 8

Dr. Jan Schäfer - Senior Consultant, TNG

Java 8 ist das größte Java Release seit 10 Jahren und wird die Java-Programmierung grundlegend verändern. Mit der Einführung von Lambdas bekommen nun auch Java Programmierer die Möglichkeit, prägnanten funktionalen Code zu schreiben ohne dabei auf anonyme Klassen ausweichen zu müssen. Entscheidend ist allerdings, dass neben der Sprache auch die Standard-Bibliothek von Java überarbeitet und für die Verwendung von Lambdas optimiert wurde. Insbesondere die komplett neuen Stream-Klassen ermöglichen es, die volle Mächtigkeit von Lambdas auszuspielen.

Dr. Jan Schäfer arbeitet als Senior Consultant bei TNG. Er studierte und promovierte in Informatik an der TU Kaiserslautern. Bei TNG gilt sein Hauptinteresse der Softwareentwicklung in Java, einschließlich Clean Code, Test-Driven Development und Continuous Deployment.  

Programmierschnittstellen

Widget-Based Payment API - einfach, schnell und flexibel

(inkl. Live-Programmier-wettbewerb)

Wolfgang Berner - VP Product Integrations bei Pay.On

Die Integration von Zahlungsmöglichkeiten/Zahlsystemen ist kompliziert, umständlich, langsam und schwergewichtig. Wir bei PAY.ON haben uns zum Ziel gesetzt diesen Ruf zu widerlegen und haben dafür eine neue API - COPYandPAY - auf den Markt gebracht. Wir sind damit Teil einer Speerspitze einer kleinen Revolution zusammen mit Playern wie stripe in den USA. Payment ist damit einfach, modern und flexibel. Der Händler konzentiert sich auf sein Kerngeschäft und die Integration der Zahlungsmöglichkeiten passiert innerhalb weniger Minuten. Eine moderne API und einfache Tutorials mit "Try it out" Funktion machen dies möglich. Neue Komplexitäten wie mobile Checkout Optionen, 1-Click Payment, wiederkehrende Zahlungen, intelligente Betrugsprävention und der Bedarf neue Märkte mit lokalen Bezahlmethoden zu erobern ist bereits Bestandteil von COPYandPAY - "Try it out!" Probier es während der Session aus und überzeuge dich selbst - hands on - bring deinen Laptop und mache bei einem LIVE-Programmierwettbewerb mit und gewinne ein iPad mini! Das genaue Ziel wird am Anfang der Session bekannt gegeben. Teilnehmer sollten mitbringen:

  • Laptop mit Internet Verbindung z.B. über das hauseigene WLAN
  • Zur Entwicklung: Texteditor (für node.js) oder Java Umgebung (mit Maven) seiner Wahl



Wolfgang Berner startete seine Karriere in der Software Entwicklung. Sein Interesse galt früh den agilen Methoden, testgetriebene Entwicklung, Continuous Integration/Deployment und speziell dem Lean Software Development welche er in diversen Rollen der Entwicklung tief in die DNA von PAY.ON seit ihren frühen Tagen (2004/2005) verankerte und konsequent voran trieb. Bei PAY.ON arbeitet er in letzter Zeit an Payment Integrationsprojekten rund um den Globus und baut die Erfahrungen daraus in die Produktstrategie der PAY.ON ein. 

Fernrohr

ICT Everywhere – Auf den Pfaden unserer digitalen Zukunft

Thomas Lünendonk - Gründer der Lünendonk GmbH

Die „ewigen“ Gesetze der ICT fallen. ICT-Lösungen in unserem Alltag treten in Wechselwirkungen mit der Business-IT. Sie verändern unsere Wahrnehmungs- und Handlungsfelder, eröffnen neue Optionen, fordern aber auch neues Verhalten. Ob in Sachen Auto, Energie, Finanzwesen, Gesundheit oder Leben und Wohnen – die Liste der Möglichkeiten mit ICT außerhalb von Office-Standard-Anwendungen wird täglich länger, spannender, herausfordernder. Die Reise in die Zukunft hat begonnen.

Thomas Lünendonk ist gelernter Journalist, Marktanalyst, Unternehmensberater und Autor bzw. Herausgeber von Fachbüchern über Business-Service-Märkte. Seit Mitte der 90er Jahre ist er ausschließlich für Business-to-Business-Service- Unternehmen im europäischen Raum tätig. Im Laufe der Jahre hat er Führungskräfte in großen und vor allem mittelständischen IT-, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen persönlich beraten. Lünendonk ist Gründer und Hauptgesellschafter der Lünendonk GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation, mit Sitz in Kaufbeuren, und seit 1983 Herausgeber von Markt-Rankings- und -Studien, den so genannten Lünendonk®- Listen und -Studien, die sich ausschließlich mit den Business-Service-Märkten in Deutschland und Europa beschäftigen. Die Lünendonk®-Rankings und Studien gelten sowohl in Deutschland als auch in den Nachbarländern in Wirtschaft und Wissenschaft als Standard und Marktbarometer. Zu den seit Jahrzehnten analysierten Servicemärkten zählen Management- und IT-Beratungen, Facility-Service-, Industrie-Service- und Engineering-Unternehmen sowie Personaldienstleister. 2011 wurde Thomas Lünendonk von der Redaktion der führenden Branchenzeitung „Computerwoche“ – u.a. wegen seiner Kenntnisse des IT-Service-Marktes – auf Platz 37 in die Top 100 der bedeutendsten Persönlichkeiten in der deutschen IT gewählt. Er gilt als profunder Kenner des deutschen Business-Dienstleistungsmarktes und gehört seit 2011 dem Senat der deutschen Wirtschaft an.

Risikominimierung

Lernen Sie von Ihren Kunden, sonst tut es Ihre Konkurrenz! Neue Wege der Produktentwicklung

Gerhard Müller, Geschäftsführer und Mitgründer von TNG, Bernhard Tausch, Senior Consultant bei TNG

Existierende Märkte ändern sich immer schneller, der Innovationsdruck auf etablierte Unternehmen wird zunehmend größer, insbesondere durch die Digitalisierung. Dadurch werden Unternehmen, die zu einseitig auf existierende Kernprodukte fokussiert sind, in die Defensive gedrängt. Teilweise agieren und reagieren Konzerne langsam, mit potentiell fatalen Folgen.
Wir zeigen Strategien, Werkzeuge und Beispiele auf, mit denen die Chancen steigen, Märkte und Kunden nicht aus den Augen zu verlieren. Datenuntermauerte Hypothesen und faktenbasierte Entscheidungen können dabei helfen, neue Geschäftsmodelle schnell und kostengünstig zu evaluieren. Einfache Experimente erlauben es, nur die Features zu entwickeln, die nachgewiesener Weise einen Nutzen für Kunden haben.

Gerhard Müller hat Informatik an der TU München studiert und ist Mitgründer und Partner bei TNG Technology Consulting. Er beschäftigt sich bereits seit ca. 15 Jahren intensiv mit Softwareentwicklung im Enterprise-Umfeld. In dieser Zeit hat er immer wieder festgestellt, dass gute Software zwar Voraussetzung für den Projekt- bzw. Produkterfolg ist, aber alleine nicht ausreicht. Genau so wichtig und gleichzeitig oft herausfordernder ist es für Unternehmen, Märkte und Kunden nicht aus den Augen zu verlieren.

Bernhard Tausch hat Medizinische Informatik an der Universität Heidelberg studiert und arbeitet als Senior Consultant für TNG Technology Consulting. Er musste bereits erleben, dass qualitativ hochwertige Software daran scheitern kann, keine konkreten Nutzerbedürfnisse zu erfüllen. Daher sucht er nach Methoden und Werkzeugen, um die tatsächlichen Anforderungen der Benutzer bei der Softwareentwicklung ins Zentrum zu rücken. 

Big Think Day

Noch vor einer Generation war "Cyberspace" lediglich ein Begriff aus der Science-Fiction. Heute ist unsere gesamte moderne Lebensweise, von Kommunikation über Kommerz bis hin zu Konflikten, im Wesentlichen abhängig vom Internet. Und die Sicherheitsthemen, die daraus entstehen, fordern buchstäblich jeden heraus: Politiker kämpfen mit allen Themen von Internetkriminalität bis hin zur Online-Freiheit; Generäle beschützen die Nation vor neuen Angriffsformen, während sie auf der anderen Seite neue Cyberkriege planen; Führungskräfte verteidigen ihre Firmen vor vormals unvorstellbaren Bedrohungen und versuchen gleichzeitig, Geld daraus zu machen; Journalisten berichten neue Geschichten und benutzen dazu neue Werkzeuge. Am allermeisten aber fordern Themen der Internetsicherheit uns alle als Individuen. Wir stehen überall neuen Fragen gegenüber, angefangen bei unseren Rechten und Pflichten als Bürger sowohl der Online- als auch der realen Welt, bis hin zu der Frage, wie wir uns und unsere Familien vor der neuen Art von Gefahr beschützen können. Und doch gibt es vermutlich kein anderes Thema, das so schnell so wichtig geworden ist und so viele betrifft und doch so wenig verstanden wird.

Peter W. Singer ist Senior Fellow und Direktor des Center for 21st Century Security and Intelligence an der Brookings Institution. Mehr Informationen unter www.pwsinger.com. Singers Fokus liegt auf den Veränderungen in der globalen Sicherheit und Technologie. Er ist der Autor von

  • Corporate Warriors: Der Aufstieg der privatisierten Militärindustrie, die den Grundstein für die Erforschung der neuen Industrie privater Firmen legte, die Militärdienst zum Mieten anbieten
  • Children at War: das erste Buch, das sich mit der tragischen Zunahme von Gruppen von Kindersoldaten auseinandersetzt
  • Wired for War: Die Roboter-Revolution und der Konflikt des 21. Jahrhunderts, der sich mit den Folgen von künstlicher Intelligenz für Kriegsführung, Politik, Ethik und Recht befasst
  • und dem neuen Buch Cybersecurity and Cyberwar - What Everyone Needs To Know (www.cybersecuritybook.com), das von Quellen so unterschiedlich wie die US Army und al Jazeera empfohlen wird. Aufgebaut um die Schlüsselfragen, denen wir uns alle im Internetzeitalter stellen müssen (wie alles funktioniert, warum es wichtig ist und was wir tun können) wurde es vom Vorsitzenden von Google als „essentiell zu lesen“ und vom ehemaligen Oberbefehlshaber der NATO als „das zugänglichste und lesenswerteste Buch aller Zeiten auf der Cyberwelt“ beschrieben.

Er wurde von der Smithsonian Institution als einer der „führenden Innovatoren der Nation“ ernannt, von Defense News als einer der 100 einflussreichsten Personen zu Verteidigungsthemen und vom Foreign Policy Magazin in ihre Top 100 Global Thinkers Liste aufgenommen. Er diente als Koordinator der verteidigungspolitischen Task Force der Obama-08-Kampagne und auch der Transformation Advisory Group des US-Militärs, die bei der Visualisierung der Zukunft mithilft. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Popular Science und führte das "NeXTech"-Projekt des Pentagons an, eine Untersuchung der Auswirkungen von "gamechanging"-Technologien. Als Gründer des Technologie- und Entertainment-Beratungsunternehmens NeoLuddite hat er Warner Brothers, Dreamworks, Legendary, Universal, HBO, und die Videospiel-Reihe "Call of Duty", das meistverkaufte Entertainment-Projekt der Geschichte, beraten.

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